Mittwoch, 15. Juli 2009

Tarifa - letzte Perle an der Costa del Sol

Tarifa: Ein wunderschönes und nahezu unverbautes altes Städtchen an der Costa del Sol. Südlichster Punkt Europas, schönste Atlantikstrände, in Punta Paloma gar die grösste Düne Spaniens aus feinem weissen Sand, die nach und nach die Pinienwälder hinter sich begräbt. Dazu ein paar Campingplätze am Strand. Der stete Seewind macht Tarifa zu einem Surfrevier der Extra Klasse, deswegen viele trendige Klamottenläden in der Stadt. Ob Surfen oder Kitesurfen - Tarifa als Surfrevier ist ein Hotspot, entsprechendes Publikum inklusive. Hotelburgen Fehlanzeige - wer nach Hotel Tarifa sucht, hat nicht unbedingt ein große Auswahl - aber dafür Hotels mit Flair.

Da kommt die Information, dass die Küstenstrasse - eine breite gut ausgebaute Landstrasse - nun 20 km landeinwärts neu als Autobahn ausgeführt werden soll. Ausgerechnet dieser Streifen Land, der da so unberührt liegt soll nun durch eine Autobahn verschönert werden, damit ein 10.000 Seelen Städtchen besser an die Aussenwelt angeschlossen ist? Absurd. Dabei gibt es hier nie Stau, einzig im August, wenn die Urlauber mit Ihren Wohnwägen ihre Runden durch Andalusien drehen, gibt es mehr Verkehr. Leider gibt es erfahrungsgemäss bei Autobahnen auch Ausfahrten, und an diese Ausfahrten werden dann verkehrsgünstig gelegen auch Industrieparks angeschlossen, deren Mitarbeiter dann wieder Wohnraum brauchen, was zu einem Stadtwachstum führt, und alle wollen wie immer direkt ans Meer. Übrigens eine besonders spanische Krankheit, zweite Reihe Meer ist nur noch die Hälfte wert …. Es liegt also die Befürchtung nahe, dass bald wieder ein Stück andalusische Küstenregion bebaut wird. Aber auch in Tarifa gibt es Protest gegen diese unnütze Autobahn - vielleicht ist der Protest ja gross genug um diesen Irrsinn zu stoppen. Wer helfen will: unter www.tarifaautovia.com einfach spanischen Text kopieren und an alle Adressaten senden per mail. Ob es was bringt? Ich halte Sie auf dem Laufenden......

Donnerstag, 1. Januar 2009

Deutsche an der Costa del Sol

Rund 50.000 deutsche Immobilienbesitzer gibt es alleine an der Costa del Sol in Spanien, sagen wir von Tarifa bis Almuñecar. Eine richtige kleine Stadt also mit etwa 120.000 Einwohnern, vielleicht so gross wie Ulm / Donau. Ausser den Deutschen gibt es auch andere Einwanderer, es gibt eine grosse finnische Ansiedlung in Fuengirola (inklusive eigener finnischer Schule), viele Dänen, Norweger und Schweden sind hier ansässig, und nicht zu übersehen sind unsere englischen Freunde, wahrscheinlich des heimischen Gibraltars wegen. Viele Südamerikaner vorallem aus Argentinien, immer mehr im Kommen natürlich Osteuropa. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen Menschen eben, die sich hier das Leben so schön als möglich machen, von Smörrebröd, Marmite gibt es alles bis hin zur Weisswurscht, oder den Borscht aus der Dose. Sogar die Supermärkte haben ihr Sortiment auf die Bewohner der jeweiligen Urbanizaciones angepasst, so gibt es dann die gute alte Unox Gulaschsuppe in El Rosario (viele Deutsche) oder englisches Kaugummibrot in Fuengirola beim spanischen Supermarkt zu kaufen.

All das macht es aber interessant und beweisst, dass nach all der Geschichte in Europa ein Zusammenleben aller Völker auf einem überschaubaren Flecken möglich ist, wenn man es nur möchte, und natürlich dank der wirklich sehr offenen spanischen Einwanderungspolitik. Die grossen Nutzniesser dieser Vielvölkerstadt sind die Kinder aus den Mischehen, die ganz normal mit zwei oder drei Sprachen aufwachsen, in der Schule spanisch, die Mutter Englisch und der Opa vielleicht aus Finnland. Jeder bringt aus seiner Kultur etwas mit, und vielleicht inspiriert auch diese relative Freiheit dazu, Neues zu entwickeln, zu sehen wie andere Kulturen in Europa denken und internationale Freundschaften zu pflegen.